
Le Fly
aus Hamburg
Wahrscheinlich würde so ziemlich jeder, der diese Zeilen liest, von sich behaupten, dass er weiß, wie man
eine richtig gute Zeit hat. Das mag auch stimmen, nur: Wer der absolute Meister dieser besonderen Klasse
ist, erfährt jeder, der die Hamburger Band Le Fly einmal live sah. Da steht eine Horde Männer auf der Bühne
und prügelt dem (in aller Regel wild tobenden) Mob förmlich die gute Laune in die Fresse. Doch Obacht: Le
Fly sind alles andere als eine tumbe Spaßkapelle, sie meinen und nehmen das, was sie da tun,
außerordentlich ernst. Es ist ihnen eben ein archaisches Grundanliegen, dass es allen gut geht, dass
kollektive Liebe durch die stickige und schweißbefeuerte Luft fliegt und dass man ihr Konzert breiter
grinsend verlässt als ein Vierjähriger unterm Weihnachtsbaum. Denn nur dort, wo die guten Emotionen
wohnen, da findet sich auch innere Zufriedenheit. Daran glauben Le Fly, und das leben sie in jedem Ton
ihrer brodelnden Musik, in der sich grob geschätzt mehr als ein halbes Dutzend Genres zu einem Sound
vermengen, der letztlich nur eine zutreffende Bezeichnung zulässt: St. Pauli Tanzmusik.